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Was zur Hölle ist ein Flexitarier und was isst er denn nun???

Eine Sache gleich vorweg: diese Bezeichnung kenne ich selbst erst seit wenigen Wochen! Gefunden habe ich diese Definition das erste Mal bei einer meiner Zahllosen suchen nach Artikeln über gesunde Ernährung und Nahrungsmitteln. Flexitarier leitet sich aus dem Begriff „flexibler Vegetarier“ ab. „Inkonsequenter Vegetarier“ würde den Nagel aber eher auf den Kopf treffen. Vor der neuen Wortschöpfung Felexitarier wurden solche Leute wohl eher Gelegenheits-Vegetarier oder Teilzeit-Vegetarier genannt. 😉

Hier also die erste Quelle zum Thema:

http://www.stern.de/gesundheit/weltvegetariertag-vom-freeganer-bis-zum-flexitarier-1734175.html

Darin wird über Flexitarier folgendes geschrieben:

Die Flexitarier

Sie sind gegen Massentierhaltung, möchten die Umwelt schützen oder ihre Gesundheit verbessern – auf Fleisch ganz verzichten wollen Flexitarier aber nicht. Dafür achten die „Teilzeit-Vegetarier“ darauf, was auf dem Teller landet. Statt industriellem Billigfleisch landet etwa teures Bio-Steak in der Pfanne. Ein Befürworter der maßvollen, flexiblen Haltung ist der US-Schriftsteller Jonathan Safran Foer („Tiere essen“). Kritiker werfen Flexitariern indes vor, damit nur ihr Gewissen zu beruhigen. Andere sehen im Flexitarismus einen Trick der Industrie, um vom konsequenten Fleischverzicht abzuhalten. Laut einer Forsa-Studie gibt es hierzulande 42 Millionen Flexitarier.

Am rechten Rand des Artikels wird man auf einen anderen Stern Artikel aufmerksam gemacht, der sich mit einem Werk des Schriftstellers Jonathan Safran Foer und dem Thema (und vielleicht sogar Trend) Vegetarismus / Flexitarismus beschäftigt.

http://www.stern.de/kultur/buecher/buch-von-jonathan-safran-foer-tiere-essen-flammendes-plaedoyer-fuer-das-vegetarier-leben-1593413.html

Das Buch von Jonathan Safran Foer, „Tiere essen“, hat mir die Augen für alles weitere geöffnet worum es mir mit diesem Blog (auch) geht: die tägliche Lüge an der Fleisch- und Wursttheke im Supermarkt (ganz gleich welcher Filiale). Die bittere Wahrheit über die Massentierhaltung und die Produktion unserer Lebensmittel. Die Lügen der Lebensmittelindustrie und die damit verbundenen sogenannteindustriell hergestellten Lebensmittel (auch processed food genannt). Eine der entscheidensten Aussagen des Autors, die auch in dem o.g. Stern Artikel aufgegriffen wird, ist jedoch folgende (Zitat):

„Ich würde jedenfalls niemandem zum Vorwurf machen, Würste zu essen, ich finde nur, man muss das nicht dauernd tun.“

Und genau das ist das Geheimnis des Flexitarismus! Wir verzichten auf nichts! Wir essen einfach nur weniger Fleisch! Wir achten ganz bewusst auf seriöse Quellen wenn wir Fleisch kaufen. Wir ernähren uns also aus überzeugenden moralischen Gründen überwiegen (aber eben nicht ausschließlich) vegetarisch!

Ein Vorurteil mit dem wir leider immer wieder konfrontiert werden bzw. die Frage die mir mit Abstand am häufigten in diesem Zusammenhang gestellt wird ist: kauft und esst ihr jetzt also nur noch Bio Fleisch (oder Gemüse)??? Nein, aber auch! Es muss nicht immer Bio sein, egal ob bei Fleisch, Gemüse oder anderen Produkten. Zum Glück gibt es Bauern und Produzenten von so hochwertigen Produkten, dass nicht alle Waren ein Bio Siegel brauchen!! Apropos Bio bzw. Bio Siegel – nicht überall wo ein Bio Siegel drauf ist, ist auch wirklich Bio drin.

Zu dem Buch, dem Inhalt und dem weiteren Prozess des Umdenken und die Reaktionen meiner Familie, insbesondere meiner Frau schreibe ich noch einen separaten Artikel.

Zurück zum Thema Flexitarismus. Hier noch eine andere Quelle ich erst vor wenigen Wochen im Netz entdeckt habe und die ich bereits auf meiner privaten Facebook Seite gepostet habe:

http://suchdichgruen.de/bio-news/2204/essen-und-trinken-flexitarier-als-teilzeit-vegetarier-heute-tofu-morgen-schnitzel/

Orientiert nach diesen beiden Artikeln über Flexitarier sind wir also Menschen, die eine ganz klare (ablehnende) Haltung gegenüber der Massentierhaltung haben. Wir ernähren uns, bzw. sind auf dem besten Weg dort hin, uns überwiegend pflanzenbasiert – also vegetarisch zu ernähren. Wir sind Genussmenschen!

Aber sind wir das denn nicht alle? Sind wir nicht alle schon mal in den Urlaub gefahren und haben uns gespannt auf die einheimische Küche eingelassen und uns zum Beispiel an dem Geschmack einer richtigen italienischen Pizza erfreut. Oder haben in Thailand kleine Snacks auf Märkten oder in kleinen Garküchen probiert?! Haben nicht viele Deutsche einen Lieblingsitaliener / Lieblingschinesen / Lieblinsgriechen?!

Warum, zur Hölle, schieben wir uns dann im Alltag eine Fertigpizza, die vor Geschmaksverstärker, künstlichen Zutaten und Zucker nur so strotzt in den Ofen? Warum kaufen wir an der Fleischtheke bedenkenlos alles was die Lebensmittelkette (und ganz sicher nicht der Metzgermeister!) für uns dort schön steril aufgebaut hat? Warum haben wir den Zugang bzw. das Verständnis für natürliche Lebensmittel verloren? Und warum verschließen wir bei jeden Einkauf die Augen vor den Tatsachen der Lebensmittelherstellung und vor allem der sogenannten Artgerechten Tierhaltung? Warum … ja warum nur???

Eine mögliche Antwort ist: aus Bequemlichkeit!!!

Demnächst mehr von der FlexiFamilie 😉